Boten sich vor allem im ersten Durchgang ein spannendes Duell: Jerry Ndhine (am Ball) von der TSG Westerstede und Andre Galler (in der Verteidigung) vom OTB.
Eine gute Halbzeit hat den Basketballern der TSG Westerstede nicht gereicht, um den Tabellenführer der 2. Regionalliga, den Oldenburger TB, zu ärgern. Am Ende setzte sich der Favorit im Nachbarschaftsduell am Sonntagabend mit 82:101 (54:45) durch.
Für Eagles-Coach Franjo Borchers, der eine gute und eine schwache Halbzeit seiner Mannschaft gesehen hatte, war die Erklärung für das Endergebnis schnell gefunden: „In der ersten Halbzeit haben wir als Team zusammengespielt, nach der Pause nicht mehr. Wir waren kein Team mehr, jeder hat für sich alleine gespielt“, ärgerte sich der Trainer: „Da müssen wir uns die Frage stelle, ob das wirklich unser Anspruch ist.“
Große Bank als Plus
Der Rasteder Andre Galler, der die Oldenburger am Ende zum ungefährdeten Sieg führte, war vor allem mit dem Auftreten seines Teams in der zweiten Halbzeit zufrieden. „Nach der Pause waren wir viel mehr in Bewegung und haben so die nötigen Räume bekommen.“ Für ihn war vor allem die große Bank des OTB ein wichtiger Pluspunkt: „Wir konnten heute mit zwölf Spielern eine große Rotation spielen und die Westersteder so müde spielen.“
Im ersten Viertel zeichnete es sich in der Hössensporthalle ab, dass das Nachbarschaftsduell ein Spitzenspiel werden könnte. Die Eagles führten schnell mit 6:2, dann fanden auch die Gäste besser ins Spiel. Immer, wenn die Ammerländer das Spiel schnell machten, bekam auch der OTB seine Probleme. Zwischenzeitlich führten die Gastgeber mit 23:16. „Im ersten Viertel haben wir zu langsam gespielt. Da kamen wir nicht so richtig in unser Spiel“, gab Galler zu. Dennoch schaffte es sein Team, noch bei 27:27 auszugleichen.
Im zweiten Viertel drehten die Eagles in den Schlussminuten richtig auf. Vor allem aus der Distanz punkteten die Westersteder gut und zogen bis zum Pausenpfiff auf 54:45 davon. Von dem guten Auftritt in den ersten 20 Minuten war nach dem Seitenwechsel aber nicht mehr viel zu sehen. „Wir haben einfache Fehler gemacht und Oldenburger immer wieder freie Würfe ermöglicht, weil wir nicht schnell genug in unser Defensivsystem gefunden haben“, ärgerte sich Borchers.
Vorsprung schmilzt
So schmolz der Vorsprung mit jeder Minute stärker zusammen, beim 69:69 (28. Minute) glichen die Gäste aus. Mit 74:74 ging es in das letzte Viertel. Und dort spielten die Oldenburger dann ihre gesamte Erfahrung aus. Vor allem gegen Topscorer Galler fanden die Ammerländer gar kein Mittel mehr. Mit mehreren Punkten in Folge war der OTB schnell auf 74:80 enteilt. Und damit war die Gegenwehr des Heimteams gebrochen.
„Am Ende haben wir richtig gut unsere Würfe gefunden und jeder hat gescored. Zu Beginn haben wir zu viel forciert, das lief nach der Pause besser“, sagte Galler. Franjo Borchers auf der TSG-Bank wurde mit dem steigenden Rückstand immer unzufriedener. In seiner letzten Auszeit drei Minuten vor dem Ende beim Stand von 79:94 wurde er laut: „Spielt wieder mehr zusammen“, rief er seinen Spielern zu. Nach der Partie, die mit 82:101 abgepfiffen wurde, wurde der Coach noch deutlicher: „Am Ende haben wir nur noch Ego-Gezocke gezeigt und die Basics komplett vergessen.“
NWZ-Artikel von Lars Puchler
Bild: Lars Puchler