Spektakuläre Show: Auch dieser erfolgreiche Dunk von Till Isemann konnte der TSG Westerstede nicht dabei helfen, den ASC Göttingen zu besiegen.
Zwei technische Fouls warfen die Westersteder in der Verlängerung zurück. Trainer Nenad Cirkovic war nach Spielende erbost über das Schiedsrichtergespann.
So ein Spiel hatten die meisten Fans der TSG Eagles Westerstede wohl noch nie erlebt. Zweimal ging das Regionalliga-Duell gegen den ASC 46 Göttingen am Sonntag in die Verlängerung, am Ende mussten sich die Ammerländer aber auch im zweiten Saisonspiel geschlagen geben. Den völlig entkräfteten Spielern, die am Ende noch mitwirken durften, sah man die Enttäuschung über die 100:101-Pleite deutlich an.
Vier Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit hatte Robert Drijencic die Ammerländer mit seinem Treffer zum 80:80 erst in die Verlängerung geschickt. Dort entwickelte sich ein wahres Drama.
47 Sekunden waren in der ersten Overtime noch zu spielen, als die Gäste nach zwei verwandelten Freiwürfen mit 89:91 führten. Ein getroffener Dreier von Franjo Borchers sorgte sogar dafür, dass die Westersteder wieder mit 92:91 in Führung gingen.
Während die Westersteder schon jubelten, ging ein Gästespieler zu Boden. Vladimir Langovic soll ihn unter dem Korb am Kopf getroffen haben. Die Schiedsrichter entschieden auf technisches Foul. Göttingen konnte jedoch nur einen der Freiwürfe verwandeln. Den anschließenden Angriff verteidigte die TSG gut. Es ging in die zweite Verlängerung.
Damit war TSG-Trainer Nenad Cirkovic aber alles andere als einverstanden: „Was die Schiedsrichter heute gepfiffen haben, war einfach nicht gut. Das technische Foul, was der Göttinger in der Situation für seine Schauspieleinlage bekommen hat, war der Knackpunkt der Partie.“
Cirkovic war auch zu Beginn der letzten fünf Minuten nicht zu bremsen. Bevor der erste Ball in der Luft war, bekam der Coach ebenfalls ein technisches Foul zugesprochen. Göttingen nutzte jedoch wieder nur einen der Freiwürfe zum 92:93.
Am Ende war es eine reine Kraftsache. Nach den Strafen für fünf persönliche Fouls konnten die Westersteder in der Schlussphase nicht mehr wechseln. Die TSG kämpfte sich aber zurück und drehte ein 94:97 eine Minute vor dem Ende nach einem Steal und anschließendem Korbleger von Jacob Hollatz in eine 100:98-Führung. Es blieb aber weiterhin spannend.
57 Sekunden vor dem Ende führten dann wieder die Gäste, die drei ihrer vier zugesprochenen Freiwürfe aus zwei Angriffen verwandelte (100:101). Bei noch 34 Sekunden auf der Uhr scheiterte Borchers mit einem Drei-Punkte-Wurf, doch auch die Gäste konnten ihre Chance zur Entscheidung nicht nutzen. 10,2 Sekunden noch auf der Uhr und Ballbesitz TSG sollten also über Sieg oder Niederlage entscheiden. Im entscheidenden Angriff zog Drijencic in die Mitte, fand aber keine Chance zum Abschluss mehr und riskierte einen schwierigen Pass, den die Gäste abfingen und sich damit die Punkte sicherten.
BASKETBALL-STATISTIK
Männer, Regionalliga
TSG Westerstede - ASC Göttingen 100:101 nach 2. Overtime
TSG: Borchers (16), Ceesey (6), Drijencic (33), Hollatz (15), Isemann (21), Langovic, Musovic (7), Poelmeyer, Ripken
beste Werfer ASC: Boakye (36), J. Schmidt (23), Grimaldi und Onwuegbuzie (beide 13)
nächster Spieltag: Samstag, 14. Oktober, 19.30 Uhr: Weser Baskets Bremen - TSG Westerstede
NWZ-Artikel von Lars Puchler
Bild: Lars Puchler